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aus allen Wolken gefallen
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.. bin ich nicht. Aber ich bin heute Nacht aus dem Bett gehagelt und mit dem Kopf mächtig gegen den Fußboden geknallt. Glücklicherweise ist nichts schlimmes passiert. Aber das hat mir einen mächtigen Schrecken eingejagt. Ursache? Überbewegung? Gruß como
collect moments not things
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Lieber Como,
das ist mir auch schon 2 mal passiert und stellt die unsanfteste Methode dar, geweckt zu werden. Beim ersten mal bin ich hart aufs Gesicht gefallen, beim zweiten mal war es glimpflicher, da ich da die Bettdecke unter mir liegen hatte. Zur Zeit schlafe ich in einem 1,60 m breiten Bett ohne Besucherritze alleine in der MItte des Bettes, damit es nicht wieder passiert.
Ich wünsche dir eine unfallfreie Nacht
Julia
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Lieber Como !
Ich kenne das auch nur zu gut. Scheinbar ohne jede Ursache falle ich aus dem Bett und habe mich dabei teilweise richtig doll verletzt. Eine Zeitangabe habe ich mir aus Vorsicht eine zusätzliche Matratze vor mein Bett gelegt um möglichst weich zu fallen.
Inzwischen bin ich mir etwas auf die Spur gekommen . Ich habe meist sehr bewegte Träume vorher und die Stürze standen und stehen oft im Zusammenhang mit meinen bewegten Träumen.
Seitdem ich nachts ziemlich hoch dosiert ein L Dopa Medikament nehme sind die Träume und die Stürze deutlich weniger geworden.
Liebe Grüße
Engel
Es ist das Ende der Welt, sagte die Raupe – Es ist erst der Anfang sagte der Schmetterling.
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Liebe Engel, lieber Como,
also ich neige zu deiner Aussage, dass das Herausfallen aus dem Bett etwas mit den Träumen zu tun hat. Ich kann mich noch an meinen Traum erinnern, als ich zum ersten Mal aus dem Bett gefallen bin. Ich bin vor einem Wildschwein weggerannt und habe mich am Schluß seitlich in die Büsche geschlagen. Das war damals auch ziemlich schmerzhaft. Ich kann es auf jeden Fall nicht empfehlen,
Das hat eigentlich nichts mit meinem Leben zu tun. Ic bin nie einem Wildschwein begegnet ujnd ich habe mich auch jnoch nie in Büsche geschlagen.
Liebe Grüße
Julia
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Hallo liebe Engel und Julia, der Hinweis auf Träume als Ursache scheint mir plausibel. Ich habe in letzter Zeit vermehrt schlechte intensive Träume. Allerdings kann ich mich im konkreten Fall nicht an diesen erinnern. Grüße como
collect moments not things
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Hallo liebe Engel und Julia, der Hinweis auf Träume als Ursache scheint mir plausibel. Ich habe in letzter Zeit vermehrt schlechte intensive Träume. Allerdings kann ich mich im konkreten Fall nicht an diesen erinnern. Schlussfolgerung: Tagsüber kann man sich beschumeln des Nächtens geht das nicht. Grüße como
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Hallo liebe Engel und Julia, der Hinweis auf Träume als Ursache scheint mir plausibel. Ich habe in letzter Zeit vermehrt schlechte intensive Träume. Allerdings kann ich mich im konkreten Fall nicht an diesen erinnern. Schlussfolgerung: Tagsüber kann man sich beschumeln des Nächtens geht das nicht. Grüße como
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Hallo liebe Engel und Julia, der Hinweis auf Träume als Ursache scheint mir plausibel. Ich habe in letzter Zeit vermehrt schlechte intensive Träume. Allerdings kann ich mich im konkreten Fall nicht an diesen erinnern. Schlussfolgerung: Tagsüber kann man sich beschumeln des Nächtens geht das nicht. Grüße como
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Hallo liebe Engel und Julia, der Hinweis auf Träume als Ursache scheint mir plausibel. Ich habe in letzter Zeit vermehrt schlechte intensive Träume. Allerdings kann ich mich im konkreten Fall nicht an diesen erinnern. Schlussfolgerung: Tagsüber kann man sich beschumeln des Nächtens geht das nicht. Grüße como
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Hallo liebe Engel und Julia, der Hinweis auf Träume als Ursache scheint mir plausibel. Ich habe in letzter Zeit vermehrt schlechte intensive Träume. Allerdings kann ich mich im konkreten Fall nicht an diesen erinnern. Schlussfolgerung: Tagsüber kann man sich beschumeln des Nächtens geht das nicht. Grüße como
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Lieber Como,
ich habe mal gelesen, dass Nicht-Parkinson-Kranke eine entspannte Muskulatur nachts haben so dass sie entspannt liegen.
Das ist bei Parkinson-Kranken anders. Ich rede auch nachts manchmal. Ich merke das aber nicht und werde davon auch nicht wach. Es soll unverständlich sein, es kommen aber alle Gefühlsregungen vor von normal reden, ärgerlich sein, weinen und lachen.
Liebe Grüße
Julia
Lieber como,
würde auch auf zu lebhafte Träume tippen. Aus dem Bett rausgefallen, bin ich zum Glück noch nicht, habe bisher nur blaue Flecken im Schlaf gesammelt. Traf beim Wegrennen im Schlaf wohl immer die Bettkante.
Seitdem ich für die Nacht Madopar retard nehme, ist es besser geworden.
LG
frau_zitsch
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Hallo zusammen
hier findet ihr einige Infos zum Thema "Rem-Schlaf-Verhaltensstörung" bei Parkinson.
relativ oft schon vor der Diagnose zu beobachten.
https://www.abbvie-care.de/parkour/schla...parkinson/
LG
Liesel
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Der Artikel ist sehr interessant.
Auch ich habe meist in den Morgenstunden sehr lebhafte Träume, in denen ich mich gegen andere Menschen zur Wehr setze, manchmal mit schreien, von denen ich selber wach werde und der Raum noch nachhallt, manchmal stammel ich etwas unverständlich und manchmal trete ich meinen Traumgegner weg, wobwi ich dann auch wirklich zutrete, wovon ich natürlich auch wach werde. Aus dem Bett gefallen bin ich noch nicht....aber wer weiß, was noch alles auf mich zukommt?
LG Racer
Racer ist Racer, auch mit Parkinson...dann ist er eben ein Slowmotion-Racer
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Ich bin des öfteren schon mit meinen beinen herausgefallen, der Rest war noch im Bett.
An Träume kann ich mich nicht erinnern.....
Lieben Gruss
Gisi
"Unsere negativen Gefühle zu meistern ist eine Aufgabe, die Zeit, Disziplin und Mut erfordert"
(Dalai Lama)
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Ihr Lieben
Ich kann nicht aus dem Bett fallen, da ich eine
Aufstehhilfe,- sie wird einfach unter die Matratze geschoben-
habe, die keine Schwierigkeiten macht, ins Bett reinzukommen.
Sie ist breit genug, ein Herausfallen zu verhindern
und beim Aufstehen ist sie eine super Hilfe.
Sie kostet um die 30 Euro.
Liebe Grüße
Franziska
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Liebe Franzi !
Beim Lesen dachte ich sofort, so etwas brauche ich auch. Kannst du vielleicht mal ein Foto davon hochladen , es beschreiben, wo es so etwas gibt ?
Danke Engel
Es ist das Ende der Welt, sagte die Raupe – Es ist erst der Anfang sagte der Schmetterling.
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Oh ja, an einem Foto wäre ich auch interessiert. Ich hörte schon davon, kann es mir aber nicht richtig vorstellen.
Hindert das nicht beim Einsteigen ins Bett? Bekommt man das auch über die Pflegeversicherung?
Lieben Gruß
ruth
Lasst uns aufhören darüber zu jammern, was nicht mehr geht und das mit Freude tun, was möglich ist.
Karl-Heinz Brass
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Liebe engel, liebe Ruth,
ich habe bei google einfach Aufstehhilfe eingegeben und bin auf eine Seite von "maxVitalis Bett Aufstehhilfe" auf einer amazon Seite gekommen. Es gibt dort mehrere Aufstehhilfen. Die aber alle nach dem Prinzip funktionieren, dass sie unter die Maratze geschoben werden, bzw. auf den Lattenrost gelegt werden und dann mit Gurten am Lattenrost befestigt werd, um ein Verrutschen zu verhindern. Der Rest ist eher Geschmackssache. Es ist aber jedes Gerät mit Bild vorgestellt.
Ich glaube, dass jede Krankenkasse seine eigenen Regelungen haben. Bei meiner Krankenkasse ist es so, dass sie einen Vertrag mit einem großen Sanitätshaus haben und die Leute möglichst von dort aus bedienen. Bis 150 € wird es, so viel ich weiß, von der Krankenkasse bezahlt. Darüber muß man es selber bezahlen.
Ich hoffe, das hilft ein wenig weiter.
Liebe Grüße
Julia
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Hallo
Geht zu Amazon, gebt Aufstehhilfe Bett ein.
Dort sind einige Modelle.
Meine ist wie die
Alberts 140 496
Dort ist auch ein Foto davon, ein Bett mit der Aufstehhilfe.
Ihr seht, daß es kein Problem ist, ins Bett zu kommen.
Ob die Pflegekasse das bezahlt, weiß ich nicht.
sie kostet 32,95 Euro.
ist ne super Anschaffung.
Liebe Grüße
Franziska
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Dankeschön
Engel
Es ist das Ende der Welt, sagte die Raupe – Es ist erst der Anfang sagte der Schmetterling.
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Hallo!
Noch bevor ich seit dem Herbst 2010 mit der Diagnose Morbus Parkinson leben musste, hätte ich mich - so erzählte es meine Frau - immer mal wieder, gerne dann über zwei bis drei Tage - unruhig im Bett hin + her gewälzt. Mitunter hätte ich in ihre Richtung geschlagen! Häufiger jedoch wären meine Schläge zieilos gewesen.
Wenn ich unmittelbar nach solchen Aktionen aufwachte (was eher selten geschah), erinnerte ich mich immer an eine oder mehrere Traumsequenzen. In diesen Sequenzen erlebte ich überaus real und gefühlsmäßig angefasst, wie ich an dunklen Orten aufgegriffen wurde , wie z. B. im Keller z.B. oder in ausgebrannten Jugendstilhäusern oder wie ich auf der Suche nach einem Ort, an dem ich überleben konnte, ausgebombten Kriegsruinen von fremden Soldaten oder Gestalten festgehalten wurde; oder wie ich von ähnlichen Figuren aus meinen Verstecken rausgezerrt wurde (so etwa unter einem Kohlehaufen in der unteren Etage, unter denen ich mich zu verstecken suchte.) Die Traumsequenzen hatten Alptraumcharakter.
Meine Frau erzählte auch, dass ich im Zusammenhang mit diesen Ereignissen, laut gesprochen, ja längere Reden geschwungen hätte. Sie konnte allerdings nicht verstehen, was ich inhaltlich von mir gab. Oft startete mein Schlagen mit einem sich entladenden Schrei.
Wie ich aus meiner heutigen Sicht rekonstruiert kann, stieg die Anzahl dieser Art von Störungen in den zwei, drei Jahren nach meiner Diagnosestellung massiv an. Sie fanden, was Häufigkeit und Intensität angeht, ihren Höhepunkt in den Jahren 2003/2004!
Fast täglich wachte ich schreiend auf, mit Traumgestalten kämpfend oder auch ohne eine dazugehörige Geschichte erzählen zu können, aufwachte, In der Regel konnte ich nicht mehr weiterschlafen.
Zwei mal überraschte mich ein inhaltlich anders gefasster Traum. Ich befand mich auf hohen Bergen und Gebäuden, auf die ich geklettert war. Von dort sprang ich abwärts, ich hatte keinen Zweifel, dass ich fliegen würde.
Ich irrte mich, ich fiel.
Und tatsächlich habe ich mich auch vom Bett abgedrückt und bin eine Betthöhe tief auf den Boden und seitlich an einer Kommode abgeprallt.
Wir beschlossen, nicht mehr in einem Zimmer zu schlafem.
Diese Ereignisse häuften sich 2003 / 2004. Dann besuchte ich mit Rücksprache meines Neurologen die Sclafambulanz in Der Uni Münster.
(ist schon spät ---> Zweiter Teil kommt alsbald)
Grüße Flocke
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27.12.2023, 10:57
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27.12.2023, 13:15 von Flocke.)
Hallo,
ich habe meine Parkinsongeschichte um meine Schlafstörungen noch mal renoviert und ergänzt:
Träume und Bewegung
Seit dem Herbst 2010 weiß ich um meine Diagnose Morbus Parkinson. Doch minndestens Jahre zuvor hätte ich mich - so erzählte es meine Frau - immer mal wieder über zwei bis drei Tage - unruhig im Bett hin + her gewälzt. Mitunter hätte ich in ihre Richtung geschlagen! (Meine Frau nahm es nicht persönlich.)
Häufiger jedoch wären meine Schläge zielos gewesen. Meine Frau erzählte auch, dass ich oft gleichzeitg mit den Bewegungen des Run-Um-Sich-Schlagens laut gesprochen hätte. Sie konnte allerdings nicht verstehen, was ich inhaltlich von mir gab. (Oder sie wollte es nicht gehört haben,)
Aus dem Bett gefallen bin ich in diesen Jahren (noch) nicht.
Wenn ich unmittelbar nach solchen Aktionen aufwachte (was damals eher selten geschah), erinnerte ich mich immer an die Traumsequenz, die mit meinen Umherschlagen und Erwachen erbunden war.
Ich stelle nun die grobe Struktur von zwei solcher Traumes vor:
Ich war allein (manchmal war ich auch Mitglied einer zufällig zusammengwürfelten Gemeinschaf)t. Ich wusste, dass in mich in einem fremden Land befand und dass wir uns am Ende eines Krieges befanden. Ich hörte schreiend hervorgebrachte Laute in einer mir völlig fremden Sprache; Maschinenpistolen ratterten. Ich versteckte mich im Keller eines ehemals vornehmen Hotels, dort budelte ich mich unter einem kleinem Berg von Kohlen. Männer in Uniform entdeckten mich sofort. Sie führten mich, stoßend, tretend, schubsend in eine dunkle, feuchten Kammer.
Draußen hörte ich Geschrei, lautes Bitten und Weinen und dann eine schnarrende Stimme und dann gabes, nach einer kleinen stillen Pause Schüsse, Schmerzensschreie. Wie eine Welle überkam mich die Erkenntnis, dass ich hingerichtet werden sollte.
In einem anderen Traum tauchten fremde Legionäre, riesige, unförmige Gestalten auf. Es waren Dämonen, was für uns bedeutete, lieber die Flucht zu suchen und auf keinen Fall sich von ihnen in einen offenen Kampf verwickeln zu lassen. Ich hatte keinen Zweifel an der realen Existenz von Dämonen in unserem Universum.
Sie fanden uns schnell im Licht ihrer Suchlampen und mittels ihres Geruchsinness. Sie stelten uns entlang einer imaginären Linie auf. Wir würden sterben.
In den beiden Träumen (wie auch in den anderen Versionen) hatte ich richtigtig gehend Angst. Fast alle meiner Träume erlebte ich ohne eine schützende innere Distanz. Wie sagt mensch (man + frau) so schön auf plastische Weise: es ging mir durch Mark und Bein
Um auf die Überschrift dieses Threads von Como einzugehen.
Zwei mal überraschte mich ein ungewöhnlicher Inhalt eines Traums.
Ich befand mich auf hohen Bergen oder auf der Fassade Gebäuden, auf die ich ohne Mühe geklettert war. Von dort sprang ich abwärts, ich hatte keinen Zweifel, dass ich fliegen würde.
-----> Ich irrte mich, ich fiel. (smiley?)
Und tatsächlich habe ich mich auch vom Bett abgedrückt und bin eine Betthöhe tief auf den Boden und seitlich an einer Kommode abgeprallt.
Verlauf
Ich habe gerade mal den zeitlichen Verlauf meiner unbewussten Bewegungen rekonstruiert.
Die Anzahl dieser Art von Schlafstörungen nahm in den zwei, drei Jahren nach meiner Diagnosestellung massiv an. Sie fanden, was Häufigkeit und Intensität angeht, ihren Höhepunkt in dem Jahr 2005. Fast die Hälfte der Nächte wachte ich schreiend auf und kämpfte mit meinem Alb. Weiterschlafen war illusorisch!
(Beim Korrekturlesen fiel mir die extreme Häufigkeit der Ereignisse auf, die ich angegeben habe. Es mag sein, dass auch meine gefühlte Häufigkeit hier mit reinspielte. Aber auf alle Fälle, für die Zeit um 2005 stimmen die Zahlen!)
Nach Rücksprachen mit meinem Neurologen besuchte ich über zwei Nächte die Spezialklinik für Schlafmedizin der UKM (Unikliniken der Uni Münster).
Vorher will ich noch erwähnen, dass mein gestörtes Schlafverhalten nicht nur das Umsichschlagen und das „aus dem Bett fallen“ beinhaltete. Es manifestierte sich auch in meiner Schwierigkeit abends einzuschlafen und die Schwierigkeit durchzuschlafen. „Grübeln sie in der Nacht?“ lautet wohl eine Mussfrage in der Anamnese zu Schlafstörungen.
Nein! Mich nervten nicht irgendwelche, sich wiederholende Gedanken noch fühlte ich mich über alle Maße deprimiert. Es war eher eine ständige Unruhe, die hauptsächlich meinen Bewegungsapparat überfiel, die mich zwang alle Sekund lang eine neue Betthaltung einzunehmen und die mich nicht zur Ruhe kommen ließ. So wie ich es gerade beschrieben habe, würde ich eine Ähnlichkeit zu dem Erscheinungsbild der "Restless Legs" ziehen. Das "Restless" bezog sich aber in meinem Fall nicht nur auf die Beine, sondern auf den ganzen Körper.
Mein gesamtes Schlafverhalten hatte mich zunehmend körperlich und geistig tagsüber schwerst müde gestellt, mein Körper schien wie mit Blei gefüll! In Minutentakt drohte ich einzuschlafen. Doch kurz bevor dieser Augenblick sich manifestieren konnte, zuckte mein gesamter Körper einmal kräftig. Eine Kollegin fand, dass in diesem Rhythmus mein Körper zuerst sich auf das Einschlafen vorbereiten wollte, dass dann aber durch den Zuckimpuls im letzten Moment das Einschlafen gestoppt wurde. Sie würde das kennen. Wenn sie zu Bett ginge, würde sie auch vor dem ultimativen Übergang in den Schlafmodus manchmal, aber eher selten durch solch ein Zucken gehindert. Vielleicht wäre diese meine „Schlafarchitektur“ chronisch geworden. Die Erklärung schien mir einleuchtend. "Schlafarchitektur" (Diesen wunderschönen Begriff lernte ich über die spezialisierte Neurologin auf dieser Station kennen)
So zuckte ich über die Dauer des Tages vor mich hin (auch beim Autfahren). Weder war ich wach im Sinne von klar, reaktionsbestimmt und verantwortlich, noch schlief ich ein. Über die Nacht schlief ich mit den vielen schlafbefreiten zeitlichen Lücken wohl nicht mehr als 3 Stunden am Tag. Zuletzt machte ich mindestens einen Tag in der Woche sozusagen durch (unfreiwillig!) Ein-, zweimal die Woche gelang es mir aber im Gegenzug, vormittags für 2 bis 3 Stunden einen einigermaßen erholenden Schlaf einzuholen. Meine Wahrnehmung und meine Körperreaktionen verschlechterten sich immer mehr. Für mich heute ist es unglaublich, dass ich in diesen Zustand auch noch längere Strecken Auto fuhr und auch Patienten behandelte.
Ich lebte wie ein Gespenst unter einem Leichentuch, der durch ein mumifiziertes Skelett in die Aufrichtung gezwungen wurd
Ich besuchte also für zwei Tage die Schlafklinik und wurde an ein EEG angeschlossen. Die Ergebnisse waren schon ohne die elektrichen Hirnableitungen überaschend. In beiden Nächten fand ich wie gewohnt kaum Schlaf, ich zuckte auch wie gewöhnlich, aber ich hatte keine einzige REM-Phase, dementsprechend hatte ich keine Träume. Die Neurologin nahm den Hinweis meiner Kollegin zur Kenntnis, die mein ständiges Zucken als Einschlafsabotage erklärte, favourisierte aber als Diagnose ein Fehler in der Reizleiterweitung im Hirn in Kombination mit einer Übererregbarkeit der betreffenden Nervenzellen. Ihre Diagnose zeigte in Richtung einer epileptischen Krankheitsgeschehen.
Sie verschrieb mir ein Antikonvulsiva, das Carbamezin. (Gerade habe ich nachgelesen. Carbamezin ist dafür bekannt, dass es intensiv und schnell mit anderen Medikamenten reagelegtgiert!. Es sollte nur äußerst vorsichtig und unter laufender ärztlicher Kontrolle eingenommen werden.) Ich nahm in 6 Wochen 8kg zu und setzte das Medikament ab.
Nachwort:
Ich habe über meine Krankheitsgeschichte berichtet und dabei den Fokus auf die "Schlafstörungen" gelegt; natürlich war alles viel komplizierter.
Hier noch ein paar Hinweise:
(I)
Natürlich hatte ich neben den Schlafstörungen viele andere Symptome, die teilweise auch ineinander übergingen und gehen. Neben Muskelsteife, Verlangsamung auch Ödeme, wie oben beschrieben massive Schlafstörungen, extreme Müdigkeit, Gewichtszunahme, fast manisches Verhalten, Explosion meiner Kreativität, Internet-Sucht …
(II)
Vielleicht kann man die Gleichzeitigkeit von Träumen und Bewegen so erläutern: Unser Geist (was immer auch "Geist" ist) befindet sich noch in der REM-Phase (ist die Zeit im Schlaf, in dem wir träumen,) also im Schlafmodus, während die Muskeln schon wach sind und auf Arbeit warten. Wenn der Geist „schläft“, reagiert der „wache“ Körper auf die Wahrnehmungen im Traum. Schlaf bedeutet für das Gehirn in übrigen nicht Untätigkeit. Im Gegenteil!
Das gibt es auch umgekehrt. Ich bin sicher, viele von uns sind schon in der Nacht oder morgens wach geworden, vielleicht sogar mit dem Empfinden, dass sich ein Unbefugter im Schlafraum aufhält, aber es ist kein Muskel fähig zu arbeiten. Wir sind gelähmt → für ein paar Sekunden bis Minuten. Der Körper ist auf „Schlaf“ gestellt. Wir wollen, aber wir können uns nicht bewegen, wir können auch nicht unsere Augen öffnen. Dieser Zustand kann sehr unangehm werden. U.a. reicht die Atmungsbewegung nicht hin, um den Sauerstoffbedarf zu decken. So scheint dann jemand auf meiner Brust zu sitzen, der mich erstickt. Es dauert dann eine Weile, bis langsam die Bewegungsfähigkeit wieder zunimmt und schließlich vollständig abrufbar ist.
(III)
Inzwischen ist es ja bekannt, dass solche Schlafstörungen, die (1) mit ungehemmter Bewegung im Schlaf einhergehen, aber auch in denen sich (2) eine Neigung zu Albträumen manifestiert, in einem hohen Ausmaß dem Ausbruch einer Parkinsonerkrankung vorhergeht. (Ähnliches sagt man auch über eine Minderung des Geruchsinnes)
Ich habe sehr schnell nach Diagnosestellung die Menge meiner Parkinsonagonisten gesteigert. Unter anderem lag das daran, dass ich nur selten einen Neurologen aufsuchte, war ich doch der selbstherrlichen Meinung, dass ich nur eine lose neurologische Begleitung bräuchte, weil ich Ahnung genug von der Therapie hätte. So unterschied ich nicht genügend zwischen den Symptomen des Parkinsons und den Nebenwirkungen der Medikament, insb. der Agonisten. Wie erwähnt, ich nahm sehr schnell schon hohe Dosen von Pramipexol ein (2,1 md/d) und wechselte dann über zu Rotigotin (bis zu 16 mg/d).
Heute würde ich zu hoch, zu schnell sagen!
(IV)
Wer bis hierhin gekommen ist -> alle Achtung ( und Danke für dein Interesse); ist ein langer und nicht immer konsistenter Text. Vielleicht komme ich später mal dazu zu beschreiben, wie ich aus dieser Mühle leidlich wieder rausfand.
Grüße Flocke
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Hallo Flocke,
du hast meine Hochachtung zu diesem Beitrag. Umfangreich und viele Details. Da bist du sicher ganz schön lange dran gesessen. Besten Dank.
Steht jetzt in ParkiPedia unter Schlafstörungen.
Ich nutze die Gelegenheit, um andere Paolis zu ermuntern, selbst einen Beitrag für ParkiPedia zu schreiben. Er muss nicht so lang sein und es können positive oder negative Erfahrungen beschrieben werden. Jeder Erfahrungsbericht kann anderen ein Stück weit helfen.
Übrigens bin ich heute Nacht wieder aus dem Bett geknallt. Dies trotz provisorischen Vorkehrungen. Auf der eine Seite ein Brett zwischen Rahmen und Matratze. Das hält. Auf der anderen Seite ein Sessel. Zwischen diesem und dem Nako gestern ein Abstand von 80 cm (sonst unter 40 cm). Genau in diese Lücke bin ich gesegelt. Mit der Stirn auf die Nako Platte. Hat eine Platzwunde zur Folge. Unergründlich, wie ich im "Schlaf" genau in diese Lücke fallen konnte.?
Gruß como
collect moments not things
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